Sowohl die niedrigen Buschbohnen wie die windenden Stangenbohnen sind wärmeliebende einjährige Pflanzen. Etwas robuster, aber auch nicht frosthart, sind die Feuerbohnen bzw. Prunkbohnen, die man mehrjährig ziehen kann, wenn man die Wurzeln im Winter vor Frost schützt (dazu kann man sie auch ausgraben wie Dahlienwurzeln und im folgenden Frühjahr wieder auspflanzen).
Bohnen wachsen gerne auf humosem, leichtem Boden und schätzen eine windgeschützte sonnige Lage, Buschbohnen gedeihen auch noch im Halbschatten. Sie leben wie alle Leguminosen in Symbiose mit Knöllchenbakterien, die an ihren Wurzeln andocken und dort Stickstoff aus der Luft binden, der auch für die Ernährung der Pflanze und auch nachfolgender Pflanzen zur Verfügung steht. Deshalb benötigen Bohnen keine bzw. nur wenig Stickstoffdüngung.
Da sie Temperaturen unter 5°C nicht gut vertragen und am besten in erwärmtem Boden keimen, sollte man Bohnen erst ab Mitte Mai legen. Die Kerne benötigen für die Keimung Sauerstoff, deshalb dürfen sie nicht mit mehr als drei Zentimeter Erde bedeckt werden, die Bodentemperatur sollte mindestens 10°C betragen. Buschbohnen können dabei in Horsten zu einem halben Dutzend Pflanzen oder in Reihe gelegt werden. Bei Stangenbohnen legt man fünf bis neun Kerne um eine Stange. Es sieht sehr hübsch aus, wenn man die Stangen zu einem Tipi zusammenstellt, allerdings ist für die Gesundheit der Pflanzen eine stärkere Durchlüftung besser. In kalten Gegenden können die Bohnen im Topf vorgezogen und Mitte bis Ende Mai ausgepflanzt werden, was ein schnelleres Wachstum bewirkt. Wenn man die grünen Hülsen ernten möchte, ist es günstig, in mehreren aufeinander folgenden Sätzen auszusäen, zuletzt Anfang Juli. Dann kann man bis Ende September frische Bohnen ernten.
Feuerbohnen bzw. Prunkbohnen sind weniger empfindlich gegen Kälte. Sie wachsen wie die Stangenbohnen in die Höhe und benötigen ein Klettergerüst. Sie eignen sich auch zur schnellen Begrünung von Sichtschutzwänden und Zäunen und sehen mit ihren meist roten Blüten sehr dekorativ aus.
In der ersten Zeit nach dem Keimen sind Bohnen bei den Schnecken sehr beliebt. Insbesondere bei feuchtem Wetter ist es manchmal schwer, die Pflanzen unbeschadet heranzuziehen. Da auch andere Lieblingsspeisen der Schnecken zu derselben Zeit noch gefährdete Jungpflanzen sind (wie z.B. Zucchini und Gurken), kann es sich lohnen, für zwei oder drei Wochen Schneckenkorn zu streuen, bis die Pflanzen größer und damit unattraktiv geworden sind.
Zwischen den jungen Bohnenpflanzen sollte vorsichtig gehackt werden. Ein leichtes Anhäufeln erhöht die Standfestigkeit.
Buschbohnen sind unkomplizierter zu ziehen als Stangenbohnen und können in mehreren Sätzen gelegt werden (zuletzt im August), um eine langandauernde Ernte zu erzielen. Der Ertrag, gemessen an der kultivierten Fläche, ist allerdings bei Stangenbohnen erheblich größer.
Die Bohnen sollten geerntet werden, noch bevor die einzelnen Kerne sich durch die Hülse abzeichnen, dann sind sie zart und meist fadenlos. Eine besondere Leckerei, die im Handel kaum erhältlich ist, sind die milchreifen, also jungen und nicht getrockneten Bohnenkerne von Borlotti- und Flageolet-Bohnen. Grundsätzlich aber kann man bei allen Bohnensorten die Kerne für den Verzehr ausreifen lassen. Hier müssen Sie aber eine Entscheidung treffen: Wer häufig die Bohnen durchpflückt, bringt die Pflanze dazu, immer wieder neue Hülsen zu produzieren. Lassen Sie die Kerne ausreifen, ist der Ertrag deutlich niedriger.
Schädlinge und Krankheiten
Gerade erst gekeimte junge Bohnenpflanzen gehören zu den Leibspeisen von Schnecken. Der beste Schutz ist ein Schneckenzaun, der sich über mehrere Jahre bezahlt macht. Ansonsten hilft Schneckenkorn zeitweilig gegen die hungrigen Schleimer.
Die Bohnenfliege befällt vor allen Dingen bei feuchtem kalten Wetter die Jungpflanzen und vernichtet die Keimblätter und manchmal auch die Triebspitzen. Wenn es schon wärmer ist, ist der Befallsdruck sehr viel geringer. Man sollte Bohnen frühestens nach drei Jahren an demselben Platz wieder anbauen, da die Puppen im Boden überwintern.
Der Bohnenrost ist eine Pilzerkrankung, die bei feuchtem Wetter auftreten kann. Man erkennt sie an weißen Pusteln auf der Blattunterseite, dann werden auch die dunklen Sporen des Pilzes sichtbar, bei starkem Befall sind auch die Hülsen betroffen. Stickstoffdüngung und zu enger Stand begünstigt das Entstehen. Befallene Pflanzen sollten vernichtet werden, auf dem betreffenden Beet dürfen mindestens fünf Jahr keine Bohne mehr stehen.
Bei der Brennfleckenkrankheit bekommen Blätter, Stiele und Hülsen dunkle schwarzgerandete Flecken, bei starker Ausbreitung verliert die Pflanze ihre Blätter. Die Pflanzen sollten vernichtet und es sollte eine mehrjährige Anbaupause für Bohnen auf dem betreffenden Beet eingehalten werden.
Das Bohnenmosaikvirus tritt auf, wenn das Saatgut bereits infiziert war und kann durch Blattläuse weiter verbreitet werden. Man erkennt die Krankheit an den mosaikartigen Flecken, die sich auf den Blätter ausbreiten. Mit der Zeit vergilben die Blätter und können absterben. Bei Wärme ist der Krankheitsverlauf rascher. Die befallenen Pflanzen dürfen auf den Kompost gegeben werden.
Es gibt mittlerweile eine große Palette von Züchtungen, die gegen eine oder mehrere Bohnenkrankheiten resistent sind.
Sorten
Es existieren mehrere hundert Bohnensorten. Vier grobe Gruppen bilden die niedrigen Buschbohnen, die halbhohen Reiserbohnen sowie die hoch kletternden Stangenbohnen sowie die Prunkbohnen. Die Hülsen sind bei den meisten Sorten grün, es gibt aber auch gelbe (Wachs-) Bohnen sowie violette Formen, die beim Kochen allerdings wieder grün werden. Wer „grüne Bohnen", also Bohnenhülsen als Gemüse ernten möchte, sollte früh und regelmäßig durchflücken.
Unendlich größer ist die Vielfalt bei den Bohnenkernen, die uni weiß, rot, violett, braun oder schwarz sein können, marmoriert, gesprenkelt und getupft und das in allen erdenklichen Farbkombinationen.
Zu den bewährten und bekannten Sorten zählen:
Buschbohnen für den Verzehr der Hülsen (Fisolen, "grüne Bohnen")
- Nassau, sehr ertragreich, resistent gegen Fettflecken, Brennflecken und Bohnenmosaikvirus.
- Maxi, sehr frühe Sorte. Gluckentyp – das heißt, die Hülsen wachsen über den Blättern und sind deshalb leicht zu pflücken.
- Dublette ist eine mittelspäte ertragreiche Sorte mit robustem Wuchs. Wenig empfindlich gegen Pilzkrankheiten und Viren. Gut geeignet zum Tiefgefrieren und fadenlos.
- Prinzessa, mittelfrühe Prinzessbohne mit zarten aber fleischigen Hülsen. Widerstandsfähig gegen die meisten bekannten Bohnenkrankheiten.
- Purple Teepee ist ein Gluckentyp mit blauvioletten Hülsen, die dekorativ über der Pflanze stehen. Ein ziergartentaugliches Gemüse! Nach dem Kochen werden die wohlschmeckenden Hülsen dunkelgrün. Die Sorte reift eher früh.
- Saxa, ertragreiche und sehr frühe Bohne mit dicken, festen Hülsen, die sehr gut für Salat geeignet sind.
- Golddukat ist eine weißkörnige Wachsbohne. Sie reift mittelfrüh, die fadenlosen Hülsen sind leuchtendgelb und bleiben lange zart. Gut auch zum Einfrieren.
- Merveille de Piemonte, eine Drachenbohne aus Italien. Die Pflanze wird über 50cm hoch und trägt üppig. Die Hülsen sind gelb mit rot-violetten Streifen. Beim Kochen werden sie gelb. Fadenlos und wohlschmeckend.
Stangenbohnen für den Verzehr der Hülsen (Fisolen, "grüne Bohnen")
- Berner Landfrauen, alte Schweizer Sorte von robustem Wuchs. Die Hülsen sind grün mit lila Einsprengseln und sehen sehr dekorativ aus. Die Bohnen können jung als Fisolen gegessen werden, aber auch die hübschen bunten Kerne schmecken gut. Eher für Gebiete mit warmen, trockenen Sommern.
- Limka, mittelfrüh, fadenlos. Resistent gegen den Bohnenmosaikvirus.
- Neckarkönigin, eine sehr reich tragende und bewährte Speckbohne mit langen fadenlosen Hülsen, gut zum Einfrieren geeignet, wärmebedürftig.
- Markant, ertragreiche und gesunde Sorte, trägt zarte gerade Hülsen. Wenig empfindlich für Viruserkrankungen.
- Neckargold, gelbe Sorte mit hohen Erträgen, wärmebedürftig.
- Blauhülsige Speck, eine robuste Sorte mit wohlschmeckenden blauvioletten Hülsen, die sich beim Kochen grün färben. Die jungen Hülsen sind zart und fadenlos. Diese Sorte gedeiht auch im Norden sehr gut.
Körnerbohnen – Bohnensorten für den Gewinn von Trockenbohnen
- Borlotti ist ein begehrter Körnerbohnentyp. Es gibt Borlotti-Bohnen als Busch- und Stangenbohnen. Sie haben hübsche rötliche, marmorierte oder gefleckte Hülsen. Die Körner können milchreif oder als Trockenbohnen verwendet werden. Sie sind gesprenkelt in vielen Farbvariationen.
- Flageolet de Touraine, bei Flageolet-Bohnen werden die halbreifen (milchreifen) Körner geerntet. Man kann sie in wenigen Minuten garen. Der Geschmack ist vorzüglich. Wegen des hohen Aufwandes und des geringen Ertrages sind Flageoletbohnen eher etwas für Liebhaber.
- Canadian Wonder, eine Buschbohne. Ausgepalt werden die roten Kidney-Bohnenkerne, die sehr gut für Eintöpfe geeignet sind.
Prunkbohnen / Feuerbohnen
- Diese sind gröber als die bekannteren Gartenbohnen. Sie kommen mit feuchter und kühler Witterung sehr viel besser zurecht, setzen aber bei großer Hitze nur schlecht an. Die Hülsen werden größer und fleischiger, auch die Kerne erreichen ein stattliches Format. Wer sie lieber zart verzehrt, muß sie früh pflücken, ansonsten eignen sie sich gut für herzhafte Gerichte. Die Kerne können milchreif oder auch als Trockenbohnen verwendet werden.
- Preisgewinner, eine rotblühende Feuerbohne, die sehr stark wüchsig ist und auch rauhes Klima gut verträgt.
- Lady Di, eine ebenfalls rotblühende Sorte, sehr lange (30cm) fadenlose Hülsen.
- Red Rum F1, eine Hybridsorte, die massenhaft kleine Hülsen produziert, resistent gegen Mehltau.
- Weiße Riesen, weißblütige, extrem widerstandsfähige Sorte für kaltes Klima, lange fleischige Hülsen, allerdings haben sie Fäden.
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Ernte, Konservierung und Lagerung
Die Haupterntezeit für grüne Bohnen ist von Juli bis Anfang Oktober. Man soll sie pflücken, bevor sich die Bohnen deutlich durch die Hülse abzeichnen, dann sind sie noch zart. Umso länger man sie an der Pflanze lässt, desto stärker bilden sich die unangenehmen Fäden an den Nahtstellen der Hülsen.
Am besten schmecken Bohnen frisch verzehrt. Sie eignen sich auch gut zum Tiefgefrieren. Ob man sie vorher blanchiert, ist Geschmacksacke, beides geht und man sollte ausprobieren, welche Lösung einem eher zusagt. Bohnen lassen sich auch Einkochen, was aber mit Verlust von Geschmack und Vitaminen einhergeht. In einigen Regionen hat man grüne Bohnen früher auch getrocknet und im Winter dann als Grundlage für deftige Suppen verwendet. Mit einem Dörrgerät ist dies bequem möglich, allerdings leiden auch bei dieser Konservierungsart der Geschmack und Vitamingehalt.
Trockenbohnen bzw. Körnerbohnen sollte man bei trockenem Wetter möglichst lange draußen an der Pflanzen hängen lassen. Drinnen dann an einem trockenen Ort ausgebreitet noch mindestens zwei Wochen nachtrocknen lassen. Um die Ausbreitung von Bohnenkäferlarven in den Trockenbohnen zu verhindern, kann man die vollkommen durchgetrockneten Bohnen für mehrere Tage in den Gefrierschrank legen. Anschließend noch einmal bei Zimmertemperatur akklimatisieren lassen, dann halten sich die Bohnenkerne im Glas oder in der Dose mehrere Jahre lang.