Die Wildform der Gurke wächst in den subtropischen Tälern des Himalaya. Diese wilden Sorten schmecken bitter. Die Pflanzen schützen sich damit davor, dass die Früchte aufgefressen werden, noch bevor die Samenreife erlangt ist. Erst im Verlauf langjähriger Bemühungen ist es gelungen, bitterfreie Gurken zu züchten. In den asiatischen Ländern rund um den Himalaya, vor allen Dingen in Indien, sind Gurken bereits sehr früh - vermutlich schon drei Jahrtausende vor Christi - angebaut worden. Von dort haben sie sich über ganz Asien verbreitet. In Ostasien - China und Japan - sind besonders lange und schlanke Gurkenformen gezüchtet worden. Aus Vorderasien sind die Gurken später nach Griechenland und auf den Balkan gelangt. Im Mittelalter verbreitete sich der Anbau in Osteuropa und auch bis in die östlichen Teile Deutschlands. Dort lagen auch noch im letzten Jahrhundert die größten deutschen Anbaugebiete rund um Berlin, Halle, Naumburg, Quedlinburg und vor allem im Spreewald. In der Ernährung der slawischen Völker spielt die Gurke - vor allem in eingesäuerter oder gesalzener Form - bis heute eine besondere Rolle.