Der Mais ist eine der ältesten Kulturpflanzen und stammt als einzige Getreideart aus Amerika. Die ursprüngliche Grassorte, aus der der Mais hervorgegangen ist, konnte noch nicht gefunden werden. Es steht aber fest, dass Mais bereits mehrere tausend Jahre vor Christus in Süd- und Mittelamerika eine bedeutende Rolle für die tägliche Ernährung gespielt hat. Unentbehrlich war das nahrhafte Getreide in den frühen Hochkulturen der Inkas und Azteken. Der Mais wurde typischerweise in Form von Maisbrei (davon stammt die Polenta ab) oder von Fladenbrot (Tortilla) verzehrt. Mit der "Entdeckung" Amerikas durch Kolumbus gelangte Maissaat nach Spanien, in Andalusien wurde er binnen kürzester Zeit feldmäßig angebaut. Es dauerte nur wenige Jahrzehnte, bis sich der Maisanbau in ganz Südeuropa und bis in die Türkei verbreitet hatte. Der Mais wurde als Getreide, nicht als Gemüse verwendet. Nach Deutschland kam der Mais erst im 16. und 17. Jahrhundert und wurde dort in den wärmeren Gebieten angebaut. Erst im 18. Jahrhundert begann man damit, Sorten zu züchten, die auch mit kälterem Klima zurecht kamen. Eine bedeutende Rolle spielte der Mais auf deutschen Äckern jedoch nicht. Mit den Care-Paketen nach dem Zweiten Weltkrieg gelangten größere Mengen Mais ins hungernde Westdeutschland, wohl aufgrund eines Mißverständnisses bei der Übersetzung dessen, was die Menschen dringend brauchten, nämlich "Korn" - "Corn" ist der englische Begriff für Mais. Die Menschen beäugten den Mais, den sie bis dahin nur als Hühnerfutter kannten, sehr misstrauisch, und erst der Hunger schaffte die Bereitschaft, verschiedene Zubereitungsweisen auch für den menschlichen Verzehr auszuprobieren. Der Verzehr von Maiskolben als Gemüse hat trotz der Jahrtausende alten Traditionen im Maisanbau erst sehr spät, nämlich vor etwa 200 Jahren mit der Züchtung neuer, süßlicher Maissorten begonnen. In den 70er Jahren erfolgte mit kälteresistenten Maissorten der Durchbruch für den umfassenden Anbau von Mais auch in Deutschland – allerdings meist für Futterzwecke.
Dennoch ist Mais heute aus der Ernährung der Deutschen kaum wegzudenken. Ob in Form von Maiskeimöl, Maisstärke oder aber als Cornflakes oder Popcorn, Mais kommt regelmäßig auch auf deutsche Teller.
International spielt Mais in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt deshalb gehört Mais zu den ersten Nahrungspflanzen, bei denen Gentechnik im großen Umfang zum Einsatz kommt. Die transgenen Pflanzen sollen weniger von den Hauptschädlingen Maiswurzelbohrer und Maiszünsler befallen werden. Hauptanbaugebiet für gentechnisch veränderten Mais sind die USA. Der Anbau wird kontrovers diskutiert. Seine Folgen sind unaufhaltsam: Da Mais ein extremer Fremdbefruchter ist und die Pollen mehrere 100 Meter weit vom Wind getragen werden können, kreuzen sich die Erbinformationen genveränderter Pflanzen in die von konventionellen Pflanzen leicht ein. Da die Anbauer dies nicht verhindern können, erlaubt der Gesetzgeber ihnen, ihre Ernte auch dann als "gentechnikfrei" zu vermarkten, wenn bis zu 1% gentechnisch veränderte Pflanzen eingekreuzt sind. Damit ist die Verbreitung von transgenem Mais unaufhaltsam.