Porree schätzt tiefgründigen, leichten aber nährstoffreichen Boden. Besonders hoch ist der Stickstoffbedarf. Porree ist Starkzehrer und als solcher eine geeignete Vorfrucht, da er eine sehr gute Bodengare hinterlässt.
Porree für den Sommeranbau muss bereits im März an einem warmen Platz vorgezogen werden. Zur Keimung sollten die Samen mindestens 16°C haben. Wenn die Pflänzchen streichholzhoch sind, kann man damit beginnen, sie abzuhärten. Ausgepflanzt wird der Porree ab April mit einem Abstand von 10cm in der Reihe und etwa 30cm zwischen den Reihen. Dabei werden die Wurzeln auf zwei bis drei Zentimeter eingekürzt und auch die Blätter etwas zurückgeschnitten.
Bei der Pflanzung von Porree gibt es mehrere Methoden, um einen möglichst großen Anteil an weißgebleichten Schäften zu erreichen: Man pflanzt in kleine Furchen und häufelt im Laufe der Entwicklung die Stangen immer wieder an. Oder man drückt mit dem Pflanzholz ca. 10cm tiefe Löcher in die Erde, in die man die Jungpflanzen hineinstellt. Dann aber nicht gleich mit Erde zuschütten, sondern nur angießen, das reicht aus, um die Wurzeln einzuschlämmen. Mit der Zeit schließen sich durch Regen und Hacken die Löcher von selbst und die Stangen sind tief im Boden, wo sie bleich werden. Manche Gärtner beschränken sich auch auf das reine Anhäufeln der Pflanzen im Wachstum.
Für den Herbst- und Winteranbau beginnt man mit der Anzucht im April, spätestens Mai. Ausgepflanzt wird spätestens im Juli. Auf Wochenmärkten oder in Gärtnereien sind oft Jungpflanzen erhältlich. Wintersorten sind frostfest, bei sehr starken Barfrösten sollte man allerdings die Pflanzen mit Vlies oder Reisig abdecken. An frostfreien Tagen und zu Frühjahrsbeginn wächst der Porree noch weiter. Mit den länger werdenden Tagen geht er in Blüte, und ist nicht mehr für den Verzehr geeignet.
Der Porree gedeiht gut in Mischkultur mit Möhren, Gurken oder auch Salat. Er mag nicht die Nähe von anderen Zwiebelgewächsen oder Roter Bete. Regelmäßiges Hacken und Gießen wirken sich positiv auf das Gedeihen des Porrees aus. Vier Wochen nach dem Auspflanzen und dann noch einmal acht Wochen später sollte der Porree eine Kopfdüngung mit Stickstoff erhalten. Dazu eignet sich als organischer Dünger besonders Brennesseljauche. Im Herbst und Winter nicht weiter düngen!
Geerntet wird der Porree, indem man mit der Grabegabel unter die Pflanze geht und sie leicht anhebt. Dann kann man sie gut herausziehen. Wenn man zwischen dem Lockern und der endgültigen Ernte ein paar Stunden Zeit läßt, verringert sich der Nitratgehalt des Gemüses. Im Winter kann man Porree jederzeit an frostfreien Tagen ernten. Man soll ihn aber nicht anfassen, während er durchgefroren ist, er erleidet dann beim Auftauen Schäden.
Wer mit dem Platz auf dem Beet nichts anderes vorhat und den Porree nicht allzu tief stehen hat, kann ihn auch einfach auf Bodenhöhe abschneiden. Es treiben dann noch einige kleine Stangen aus, die ebenso wie die großen Schäfte gegessen werden können.
Geht der Porree im zweiten Standjahr schneller als erwartet in die Blüte und konnte nicht mehr geerntet werden, kann man entweder die wunderhübschen Blüten einfach genießen, oder aber sie rechtzeitig abschneiden, dann bilden die Pflanzen am Boden kleine Brutzwiebelchen.
Sorten
Sommersorten sind zarter und von einem helleren Grün als die frostharten meist blaugrünen Winterlauchsorten.
- Bavaria, eine frühe schnellwachsende Sorte für den Anbau in Sommer und Herbst, nur bedingt frostverträglich. Lange Schäfte, für eine Sommersorte recht dunkle Farbe.
- Carentan 3, eine helle Sorte für den Anbau im Sommer und Herbst. Kräftige, mittellange Schäfte.
- Blaugrüner Winter Alaska ist eine Wintersorte mit sehr dunkler Färbung und dicken langen Schäften. Wächst auch noch an frostfreien Tagen im Winter.
- Herbstriesen, eine mittelange, gedrungene Sorte für den späten Sommer bis Herbst. Bedingt frosthart.
Schädlinge/Krankheiten
- Lauchmotte
- Die braunen Motten legen im April/Mai und in zweiter Generation zwischen Juli bis September ihre Eier an die Blätter des Porrees. Die Rauben fressen dann schabenderweise erst Gänge in die Blätter, dann auch in die Schäfte hinein. Man kann die Fraßgänge gut erkennen. Darin breiten sich anschließend Bakterien aus, die Blätter bzw. Schäfte beginnen zu faulen. Das kann binnen weniger Tage zum Absterben ganzer Pflanzungen führen.
Vorbeugend kann Mischkultur mit Möhren wirken (wiederum soll sich der Porree auch abschreckend auf die Möhrenfliege auswirken) sowie mit einjährigen Blumen (Ablenkung durch die Blüten) wie z.B. Calendula. Windoffene Beete auswählen. Am zuverlässigsten wirken Kulturschutznetze. - Zwiebelfliege
- Die der Stubenfliege ähnliche Zwiebelfliege legt ihre Eier im April/Mai bzw. Juni/Juli in der unmittelbaren Nähe der Wurzeln der Pflanzen ab. Die Maden fressen sich in die Schäfte ein und können die Pflanzen nachhaltig schädigen, wenn sie bis ins Herz vordringen. Dann wird das Laub gelb und die Pflanze stirbt ab. Auch hier soll Mischkultur mit oben genannten Pflanzen helfen, am effektivsten ist wiederum das Kulturschutznetz.
- Lauchminierfliege
- Dieser Schädling ist erst seit einigen Jahren hierzulande bekannt. Die kleinen Fliegen schlüpfen im April/Mai in erster Generation und sind in zweiter Generation von Ende August bis in den Oktober aktiv. Die Fliegen selbst saugen den Saft aus den Blättern, in die sie hineinstechen. Das verursacht keinen großen Schaden. Sie legen aber auch ihre Eier an die Lauchblätter und die bald schlüpfenden Larven fressen sich in länglichen Gängen durch den Porree. Die angefressenen Stellen können von Bakterien befallen werden und faulen dann recht bald. Manchmal bleiben die Gänge unbemerkt im Inneren und man findet die Schäden und die 8mm langen Larven dann erst beim Putzen des Lauches. Da die Lauchminiermotte sehr klein ist, kann sie auch durch die Maschen herkömmlicher Kulturschutznetze hindurch schlüpfen. Es gibt spezielle, engmaschigere Netze, die auch gegen Erdflöhe helfen im Handel, der Maschenabstand sollte unter 0,5mm liegen. Man kann die Kulturen auch mit Vlies schützen, das man aber in den warmen Sommermonaten abnehmen sollte, da es für den Lauch zu heiß darunter wird.
- Porreerost
- Es bilden sich rötlich-gelbe Pusteln an den äußeren Blättern. Ursache sind meist zu hohe Luftfeuchtigkeit und die Überdüngung mit Stickstoff. Man kann den Lauch noch essen, wenn man die befallenen Blätter entfernt.
Bei allen Erkrankungen sollen infizierte Pflanzenteile nicht auf den Kompost gelangen. Eine mindestens dreijährige Anbaupause mit Zwiebelgewächsen auf den betroffenen Beeten sollte eingehalten werden.
Lagerung/Konservierung
Frostharte Porreesorten kann man den ganzen Winter über auf dem Beet stehen lassen, bei heftigen Kahlfrösten ist eine Abdeckung aus Reisig oder Vlies vorteilhaft. So erübrigt sich das Einlagern und man kann an frostfreien Tagen frisches Gemüse ernten. Porree kann aber auch sehr gut in Stücke geschnitten eingefroren werden. Zum Einkochen eignet er sich nicht.